ANTON BAUER

Anton Bauer, Jahrgang 1971, führt das Weingut mit seinen heute 40 Hektar Rebfläche in vierter Generation. Nach seinem Abschluss an der Weinbauschule Krems und einem Praktikum im Burgund arbeitete er vier Jahre als Önologe in einem niederösterreichischen Weingut. 1992 übernahm er den damals nur 3,2 Hektar großen Betrieb von seinen Eltern und verfolgte von da an seine eigene Vorstellung von Wein, die auf einigen unumstößlichen Begriffen beruht: Typizität, Hyperort, Parzellen und absolute Qualität in allen Prozessen, vom Weinberg bis zur Verarbeitung, von der Vinifizierung bis zur Abfüllung. Der erste Schritt ist die vollständige Handlese aller Trauben: auf diese Weise werden sie bei der Ernte nicht beschädigt, so dass sie bei der Ernte nicht beschädigt werden und auf dem Weg zur Kellerei keine vorzeitige Oxidation stattfindet.

Außerdem ist die manuelle Sortierung sauberer als die maschinelle, bei der viel mehr Verunreinigungen in Kauf genommen werden, von den Blättern bis zum entstehenden Staub. Und dann ist da noch die Pflege des Bodens: den Weinberg nicht mit Makkaroni zu betreten bedeutet, eine enorme Verdichtung der Oberfläche zu vermeiden; ein lockerer Boden hingegen ist wichtig für ein gutes Wachstum der Reben. Und dann sind da noch die Lage, die Geologie und das Klima: Hier finden wir hauptsächlich Lehm- und Lössböden, gelegentlich auch Granitformationen. Der Vorteil dieser meterdicken Bodenschichten ist, dass die Reben gute Wurzeln haben.

Das bedeutet, dass ein gewisser Schutz vor Trockenheit entsteht und dass die in der Tiefe verborgenen Mineralien und Sedimente ihre Salze abgeben. Der Wagram ist aus Ablagerungen der Ur-Donau entstanden, die noch viele Muschelreste und Fossilien enthalten. Die West-Ost-Ausdehnung des Wagrams bedeutet, dass die Weingärten alle nach Süden ausgerichtet sind und sich somit der Sonne zuwenden können.

Diese West-Ost-Ausrichtung parallel zur Donau hat noch weitere Vorteile: Von Osten strömt an den Hängen das milde, warme pannonische Klima, von Westen oder Nordwesten die kalte Luft aus dem Waldviertel ins Donautal.

Und genau dieses Zusammenspiel von Wärme und Frische macht die hier erzeugten Weine sehr fein und komplex und verleiht ihnen ein interessantes Zusammenspiel von Frucht und Säure.