Das Weingut H. Lentsch befindet sich in Bronzolo, im Süden Südtirols, auf einer Höhe von 230-260 Metern, umgeben von porösem Porphyrgestein, am Fuße eines großen Bergkegels. In dieser Umgebung, die tagsüber warm und nachts kühl ist, werden die Reben oft vom Ora-Wind berührt, aber auch von der kühleren Bergluft, die von den Gletschern herabströmt.
Der rote quarzhaltige Porphyr von Bronzolo garantiert eine natürliche Drainage und ein gesundes Wachstum der Reben. In diesem Gebiet werden hauptsächlich Rotweine angebaut: Lagrein, Merlot, Cabernet und Syrah sind die typischen Sorten. Die Bewirtschaftung ist naturnah und natürlich: Es wird völlig auf Kunstdünger und Herbizide verzichtet, und sie ist eingebettet in einen größeren landwirtschaftlichen Kontext mit jahrhundertealten Zypressen und Olivenbäumen. Ungefähr die Hälfte der 20 Hektar Anbaufläche des alten Gutshofs sind Weinberge.
Anfangs war es jedoch nicht der Wein, mit dem die Familie handelte, sondern der Porphyrstein, der die Gebrüder Lentsch dazu veranlasste, sich im 19. Jahrhundert von Nordtirol nach Bronzolo zu ziehen. Fast schon eine Goethesche Inspiration, denn der deutsche Schriftsteller beschrieb die Porphyrwände in seiner „Italienischen Reise“ als „rot wie Feuer“. Die Familie Lentsch wurde bald in ganz Europa für die Gewinnung und den Verkauf des Steins bekannt.
Die Weinproduktion hingegen geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Mit dem Kauf des Schwarzen Adlers, eines Hotels mit bewegter Geschichte, begann Hartmann Lentsch mit der Produktion von Rotweinen, zunächst nur für Hotelgäste. Bald kamen weitere Rebsorten hinzu, die Leidenschaft für den Weinbau wuchs und mit ihr neue und bessere Methoden zur Herstellung edler Weine. Die heutige Geschichte ist nur die Schichtung einer langen Vergangenheit.