Der Begriff „garagista“ in seiner ursprünglichen Bedeutung beschreibt die aktuelle Arbeit von Jean-Baptiste Lointier und seiner Frau Hélène am besten, denn sein Weinkeller ist eine Garage, die aus dem Erdgeschoss ihres Hauses heruntergelassen wurde. Derzeit werden 4.000 Flaschen von fünf Cuvées produziert (nur drei sind derzeit erhältlich, die beiden anderen werden im Juni 2024 auf den Markt kommen). Wie so oft in der Champagne, so auch hier in der tiefsten und ländlichsten Marne, ist es die Arbeit im Weinberg, die ein önologisches Projekt ausmacht, hier, wo die geologische Beschaffenheit eine Mischung aus Tonen, Sanden (viele aus Meeresschmelzen) und Kalksteinen bietet.
Die angebauten Rebsorten sind Pinot Noir und Meunier, aber das wahre und unvermeidliche Mantra ist der absolute Ausschluss von systemischen Behandlungen, Herbiziden und Insektiziden bei der Weinbergsarbeit, so dass die Namen der Cuvées und das Logo des Hauses an die Welt der Imkerei erinnern. Diese Werte werden über Generationen hinweg weitergegeben: Jean-Baptistes Großvater, der das Weingut noch als gemischten Betrieb bewirtschaftete.
Neben Weintrauben produzierte er auch Honig. Hélène und Jean-Baptiste sind ebenfalls leidenschaftliche Imker, stellen einen außergewöhnlichen Millefiori her und betrachten die Wahl des Etiketts als eine Hommage an die Bienen und ihren Großvater.
Und dann ist da noch die Arbeit: Die Trauben werden bis zur höchsten Reife und Reinheit in eine duftende Flüssigkeit, den Wein, verwandelt. Es gibt nur wenige Massen, und in einigen Jahrgängen wird ein Teil der Tailles“ (zweite Pressung, die der Cuvée mehr Substanz und Weinigkeit verleiht) verwendet, was eine stilistische Entscheidung darstellt.
Die Behälter, in denen der Wein vinifiziert wird, sind Holzgefäße von unterschiedlichem Durchmesser und Format sowie Amphoren. Die Basen gären mit einheimischen Hefen, die Weine werden weder gefiltert noch geklärt, die Schwefelung wird auf ein absolutes Minimum reduziert. Die Champagner von Lointier haben eine vitale Essenz, die mit der Energie der Natur zu tun hat, die sich in flüssiger Form ausdrückt. Die Frucht bleibt knackig und sauer, mit einer geschmacklichen Essenz, ohne Schnickschnack, und dann ist da noch das Salz, ein ursprüngliches Geschenk an die Tiefen des Wurzelsystems, das uns das Magma der Erde gibt.